Nein zu Sozial-, Umwelt- und Tierschutzdumping durch spanischen Megaschlachthof!
In Spanien wächst die Zahl der sogenannten „Macrogranjas“ – hochautomatisierte, industrielle Tierhaltungsbetriebe, die immer größere Mengen Fleisch auf kleinem Raum produzieren. Doch dies hat gravierende Auswirkungen: Der ländliche Raum leidet unter Wassermangel, Luftverschmutzung und einem drastischen Verlust an Biodiversität. Außerdem hat die hohe Anzahl an Megafarmen nicht die versprochenen Arbeitsplätze geschaffen, da diese Betriebe stark automatisiert sind. Wir leisten Widerstand gegen die Pläne zum neuen Tönnies Schlachthof!
UPDATE:
Die spanische Zeitung el Periódico de Aragon hat am 28.2.2024 berichtet*, dass Tönnies den Bau des Megaschlachthofs auf Eis gelegt hat. Welch ein Erfolg!!
Auch unsere Verbündeten aus Spanien sind erleichtert: „Was für gute Neuigkeiten!! Ich freue mich sehr, das zu hören. Herzlichen Glückwunsch, Kollegen, nach all der Energie, die Sie in diesen Kampf gesteckt haben.“
Wir hatten damit gerechnet, dass Tönnies an seinen Plänen festhält. Sprecher des Unternehmens hatten diese kurz zuvor noch bestätigt und die wirtschaftlichen Möglichkeiten durch die Expansion betont. Offensichtlich hat sich aber der Wind gedreht.
Deshalb beenden wir diese Petition. Danke an alle Unterstützer:innen!
Sehr geehrter Herr Tönnies,
sehr geehrte Damen und Herren,
Ihre Nachhaltigkeitsagenda hat uns nicht überzeugt, Sie versuchen offensichtlich eher von den massiven negativen ökologischen und sozialen Auswirkungen Ihres Unternehmens abzulenken. Sie verwirren Leser:innen, indem Sie sich für Verbesserungen loben, die bereits gesetzlich vorgeschrieben sind oder sich auf kleine Teile ihres Unternehmens beziehen, während Sie über andere schweigen. Am Geschäftsmodell ändern sie nichts. Das ist Greenwashing.
Unmöglich aber können Sie von Nachhaltigkeit sprechen und gleichzeitig jenseits der hiesigen höheren Umweltstandards, Mindestlöhne und Tierschutzauflagen einen neuen großen Schlachthof im spanischen Calamocha planen!
- Dort herrscht bereits heute dramatischer Wassermangel.
- Dort ist die Nitratbelastung von Boden und Wasser durch zu viel Schweinegülle extrem hoch, sodass vielerorts das Wasser nicht mehr gesundheitsunbedenklich trinkbar ist. Der neue Schlachthof würde zwei Millionen gehaltene Schweine zusätzlich pro Jahr im Umland bedeuten – und entsprechend so viel Gülle mehr.
- Dort sind die Arbeitsbedingungen vor allem migrantischer Beschäftigter in der Branche nochmal deutlich schlechter als hier.
- Dort gibt es deutlich weniger kritische öffentliche Aufmerksamkeit im Bereich Tier- und Umweltschutz.
- Wenn in Spanien produziertes Billig-Fleisch nach Deutschland importiert wird, verschärft sich der Preisdruck auf dem deutschen Markt.
Wir fordern Sie auf, die Planungen für die spanische Anlage sofort komplett einzustellen und das öffentlich bekannt zu machen.
Mit freundlichen Grüßen
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Petition an Tönnies: „Spanische Schlachthof-Pläne stoppen!*
*Erklärung: Die Petition konnte aufgrund der Entwicklungen nach kurzer Zeit schon am 28.02.2024 beendet werden.