Protestschilder mit Forderungen

Appell: Digitalisierung muss fair sein!

Eine faire Digitalisierung für die Agrarwende & souveräne Höfe

Meine Daten gehören mir! Trecker-Bild

Jetzt runterscrollen und den Appell unterschreiben!

Hier die ausführlichen Forderungen zu den Koalitionsverhandlungen als PDF herunterladen.

Wir fordern von der kommenden Bundesregierung:

  • Datenhoheit für Landwirt:innen: Erfolge wie der EU Data Act müssen verbindlich umgesetzt und geschützt werden.
  • Open Source Lösungen fördern: Mehr Unterstützung für offene und innovative Open Source Projekte ohne Patente und Konzerne.
  • Technik für’s Gemeinwohl: Innovationen müssen sich am Nutzen für eine ökologische Agrarwende messen lassen.
  • Keine Rolle rückwärts im Umwelt- und Verbraucherschutz: Jetzt erst recht eine echte ökologische Agrarwende und Neuausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik!
  • Faire Unterstützung für alle Betriebe: Die Bedürfnisse von Landwirt:innen – unabhängig von der Betriebsgröße – müssen im Fokus stehen.

Unterschreibe jetzt unseren Appell:

Hintergründe zu diesem Appell

Warum ist die Petition gerade jetzt wichtig?

Die Wahl ist vorbei und die Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und SPD laufen auf Hochtouren. Bis zum 24. März um 17 Uhr sollen die einzelnen Arbeitsgruppen ihre Ergebnisse vorlegen – so auch die, die in Bezug auf Landwirtschaft und zu Digitalisierung arbeiten. Aus den USA kommen weiter keine guten Nachrichten für Klima-, Umwelt- und Datenschutz. Weitreichende Deregulierungen zu Gunsten der groẞen Konzerne laufen dort und auch die EU und ihre Digital-Regulierungen geraten ins Visier von Trump, Musk und Co.

Die Digitalisierung der Landwirtschaft ist derweil in vollem Gange. Auch hier sind es vorrangig groẞe Agrarkonzerne, wie John Deere oder Bayer, die Fakten schaffen. Durch Angebote, die sich hauptsächlich für intensiv wirtschaftende Groẞbetriebe rentieren, befeuern sie das Höfesterben und nutzen Hofdaten, um ihre Profite zu steigern.

Der EU Data Act ist 2024 in Kraft getreten. Durch ihn sollen Landwirt:innen über ihre Daten selbst bestimmen – so eines der Ziele der EU für diese Verordnung. Das wäre eine wichtige Neuerung für die Souveränität der Bäuer:innen gegenüber den Groẞkonzernen. Doch fehlt noch die rechtlich verbindliche Umsetzung der EU-Verordnung in deutsches Recht und es drohen bereits jetzt Schlupflöcher für Konzerne. Durch sie können die Konzerne eine Freigabe der Daten verhindern könnten und weiter die „Schatztruhe Daten“ für sich behalten. So wollen wir das nicht!

Wir sind davon überzeugt: Eine faire Digitalisierung für (daten)souveräne Höfe ohne Groẞkonzerne und für die Agrarwende braucht eine Stimme in den Koalitionsverhandlungen!

Welche Gefahren birgt eine Digitalisierung, wie sie heute in der Landwirtschaft läuft?

Ob Trump oder AfD: Beide legen die Axt an Klima- und Umweltschutz und die Demokratie. Groẞe Konzerne biedern sich mit Geld und Reichweite bei der Politik an und werden mit Machtbeteiligung und Deregulierung belohnt. Bürokratieabbau, das Schlagwort der Stunde, dient schon jetzt auch in der EU als Argument, den ohnehin noch nicht sehr grünen Green Deal weiter rückabzuwickeln.

Für die Agrarwende bedeutet dies nichts Gutes. Denn wenige groẞe Agrarkonzerne beherrschen den Markt und treiben die Digitalisierung der Landwirtschaft nach ihren Profitinteressen voran. Das Geschäftsmodell: groẞe, teure Maschinen, Konzernsaatgut und Pestizide für groẞe intensiv wirtschaftende Betriebe.

Die Konzern-Digitalisierung führt in die falsche Richtung. Punktuelle ökologische Verbesserungen bei Präzisionsausbringung von Pestiziden und Dünger werden durch Rebound-Effekte aufgefressen. Auch sind digitale Technologien für kleine Betriebe oft weder erschwinglich noch auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten. Und teure Anschaffungen zementieren den unnachhaltigen Status Quo weiter in die Zukunft.

Welche Ansätze können wir stärken, um eine faire Digitalisierung zu erreichen?

Mit Augenmaß eingesetzt, bieten digitale Lösungen auch wirkliche Verbesserungen, vor allem, wenn sich alle klar sind, welche zukunftsfähige Betriebsweise sie voranbringen sollen. Außerdem macht es richtig Mut, dass es viele engagierte Tüftler:innen gibt, die mit offenem Code und Bauplänen Lösungen auch für kleine, nachhaltig wirtschaftende Betriebe finden. Unter ihnen Maschinenbauer:innen, die günstige und reparierbare Geräte entwickeln. IT-Entwickler:innen haben schon Apps herausgebracht, die Menschen helfen, regional und gesund einzukaufen, die kleinen Höfen helfen, ihre Anbauplanung besser zu gestalten oder SoLaWis die Kommunikation mit dem Mitgliedern erleichtern. Wir fordern mehr Unterstützung für diese Open Source Bewegung (mehr dazu auch in unserem neuen Aktionsheft).