Futtermittelimporte MEGA (Foto) umringt von Soja Bohnen

Futtermittel: Hintergründe und mehr!

Kritik am Import und Chancen vor Ort

Futtermittelimporte stehen unter starker Kritik: Die ökologischen und sozialen Probleme in den südamerikanischen Anbauländern sind groß, während hier die Agrarpolitik nicht die passenden Weichen für den großflächigen Eiweißpflanzenanbau stellt.

Diese interaktive Seite bietet wichtige Informationen zu Futtermitteln, beleuchtet die Problematik der Importabhängigkeit, zeigt regionale Alternativen und Möglichkeiten auf, für eine nachhaltigere Futtermittelversorgung aktiv zu werden.

Futtermittelimporte - Kuh
Hühner im Stall - Futtermittelimporte Massentierhaltung
Soja Bohnen als Futtermittel
Weltkarte Futtermittelimporte
gerodete Wälder Futtermittel importe
Koffer mit Euro - Profite an Futtermitteln Icon
Fahrrad Icon Radtour Futtermittelimporte

Futtermittelimporte, vor allem von Soja, sind entscheidend für die Massentierhaltung. Soja ist proteinreich, besitzt hochwertige Aminosäuren und wird für die schnelle Mästung von Nutztieren wie Rindern, Schweinen und Hühnern eingesetzt. Da die heimische Produktion in Deutschland nicht ausreicht, wird Soja vor allem aus Südamerika importiert. Diese Importe ermöglichen die billige Ernährung großer Tierbestände und fördern die Massentierhaltung, was negative Auswirkungen auf Tierwohl, Umwelt und globale Gerechtigkeit hat.

Soja wird hauptsächlich in den USA, Brasilien, Argentinien, Paraguay, Kanada, China und Indien angebaut, die zusammen den Großteil der weltweiten Produktion ausmachen. Für 2024/25 prognostiziert das US-Landwirtschaftsdepartment eine weltweite Anbaufläche von etwa 143,39 Millionen Hektar, etwa die vierfache Gesamtfläche von Deutschland. Auch in Deutschland wird Soja in begrenzten Mengen angebaut. 2021 wurden 106.600 Tonnen von 34.200 Hektar geerntet, vor allem in Bayern und Baden-Württemberg. Eine neue Eiweißstrategie soll den Anbau von Soja und anderen Eiweißpflanzen in Deutschland fördern.

Futtermittelimporte, insbesondere Soja aus Südamerika, verursachen erhebliche ökologische und soziale Probleme. Die Produktion breitet sich nach wie vor in entwaldete Flächen und Savannen aus und führt zum Verlust wertvoller Ökosysteme. Indigene Gemeinschaften, die Artenvielfalt und das Klima werden durch die globalisierten Lieferketten stark beeinträchtigt. In Deutschland zwingt der Preisdruck viele kleine und mittlere tierhaltende Betriebe zur Schließung. Lokal, wie in der Wesermarsch, drohen landwirtschaftliche Betriebe durch die geplante Weser-Vertiefung zusätzlich belastet zu werden.

Die Schattenseiten des Sojaimports hat Aktion Agrar in einem Kurzvideo zusammengefasst in dem unterschiedliche Expert:innen zu Wort kommen:

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Mehr Informationen

SOJA OHNE UMWEGE

Eine Alternative zu Futtermittelimporten ist die (traditionelle) Weidehaltung. Sie nutzt natürliche Grünflächen und Weiden, reduziert den Bedarf an importierten Futtermitteln und fördert regionale Selbstversorgung. Vorteile der Weidewirtschaft umfassen den Erhalt der Biodiversität, Bodenerosion-Schutz, Kohlenstoffbindung und geringere Betriebskosten. Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Abhängigkeit von Futtermittelimporten sind der Anbau von Hülsenfrüchten (wie etwa Erbsen, Ackerbohnen und Lupinen), Grünlandbewirtschaftung, Silage und Getreidefuttermittel.

Linsenfeld im Juni

Mehr pflanzliches Eiweiß für den menschlichen Verzehr ist ökologisch, gesundheitlich und ökonomisch vorteilhaft. Tierische Produkte wie Rindfleisch und Milch erzeugen hohe Mengen an Treibhausgasen und benötigen mehr Land und Wasser als pflanzliche Alternativen. Der Konsum von pflanzlichem Eiweiß könnte Entwaldung reduzieren, natürliche Lebensräume erhalten und in Regionen mit Wasserknappheit helfen. Zudem fördert der Anbau pflanzlicher Proteinquellen die Bodenverbesserung und Nachhaltigkeit der Landwirtschaft. Weniger Massentierhaltung reduziert den Einsatz von Antibiotika und die damit verbundenen Risiken.

Aktion Agrar bietet vielfältige Möglichkeiten, sich im Kleinen und Großen gegen Futtermittelimporte und für die Agrarwende einzusetzen.

Futtermittel­importe stoppen!

Viele Millionen Tonnen Soja fahren nach wie vor und Jahr für Jahr um den Globus. Sie tragen in Südamerika zur Zerstörung der Regenwälder, dem Artensterben und der Vertreibung von Menschen bei, um Futtertröge in Europa zu füllen. Mit der Kampagne informieren wir und wenden uns gegen diese zerstörerische Praxis.

Petition gegen Futtermittel­importe

Soja grillt Zukunft!

Soja grillt Zukunft Grafik
Aktionsradtour

Floßtour Futtermittelimporte

Sommerseminar Futtermittelimporte

Die globalisierte Futtermittelindustrie vernichtet seit vielen Jahren Lebensräume, geht mit einem massiven Einsatz von Pestiziden und Gentechnik einher, führt zu gewaltsamen Landkonflikten und Vertreibungen und bedroht Perspektiven bäuerlicher Betriebe. In einem 4-tägigen Online-Seminar haben wir Probleme kennengelernt und nach Ansätzen und Perspektiven gesucht. Die Video-Inputs unserer Referent:innen sowie die Ergebnisse der gemeinsamen Abschlussdiskussion findest du auf dieser Seite.

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